Mindesten for Preben Andersen med pigtrådshegn i baggrunden

Preben Erling Andersen, Gefangener im Frøslev-Lager

Foto: Destination Sønderjylland

Der Prebens Stein ist im Frøslev-Lager ein fester Begriff. Der Stein, der sich am Stacheldrahtzaun am Rand des Lagers zwischen Wachturm 3 und 4 befindet, wurde in Gedenken an den Gefangenen Preben Erling Andersen errichtet.

Vier Tage nach seinem 22. Geburtstag wurde er von einem deutschen Wachposten genau an der Stelle erschossen, an der heute der Gedenkstein steht.

Die Schüsse wurden am 11. September 1944 ungefähr um 19.20 Uhr von Wachturm 3 aus abgefeuert. Von einem Kopfschuss tödlich verwundet, stürzte Preben Andersen zu Boden. Erst nach einer Viertelstunde durften Ärzte, die sich unter den Gefangenen befanden, Preben Andersen zur Hilfe kommen, doch er verstarb auf dem Weg ins deutsche Militärlazarett in Vojens.

Preben Andersen, der von Beruf Buchhalter war und aus Kopenhagen stammte, zahlte einen hohen Preis dafür, dass er an der Ausgabe der illegalen Zeitung „Hjemmefronten“ (Heimatfront) mitgewirkt hatte. Im Frühjahr 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet.

Dass Preben erschossen wurde, ist auf das Zusammentreffen mehrerer unglücklicher Umstände zurückzuführen. Erstens verschärfte die deutsche SS-Kommandantur genau zu diesem Zeitpunkt die Sicherheitsvorkehrungen im Lager. Noch waren keine Minen in der Umgebung des Lagers verlegt worden und der Stacheldrahtzaun war nicht stromgeladen, wie es in den deutschen Konzentrationslagern sonst üblich war.

Deshalb hatten die Deutschen in den Tagen vor der Erschießung versucht, die Sicherheit im Lager zu verbessern, indem eine vier Meter breite Sicherheitszone errichtet wurde, die entlang der Innenseite des Stacheldrahtzauns verlief und verhindern sollte, dass die Gefangenen zu nahe an den Zaun gelangen und eventuell flüchten konnten.

Mindesten for Preben Andersen, Frøslevlejren

Foto:Nationalmuseet

Die Deutschen schlossen die Arbeiten am 10. September ab. Bei einem Appell wurde den Gefangenen eingeschärft, dass der Aufenthalt in den neu errichteten Sicherheitszonen künftig verboten war. Bei Verstößen gegen das Verbot würde sofort geschossen werden.

Ob Preben Andersen, der am Abend des 11. September einen Spaziergang entlang der Sicherheitszone machte, die Warnung nicht gehört oder sie nicht ernstgenommen hat, wissen wir nicht.

Die deutsche Kommandantur untersuchte den Vorfall und verhörte den Wachmann, der einräumte, dass er geschossen hätte. Doch er beteuerte, dass er vorher mehrmals Warnungen gerufen hätte. Daraus wurde der Schluss gezogen, dass es sich um einen Fluchtversuch gehandelt und der Wachmann somit korrekt reagiert hätte.

Preben Andersens Grab befindet sich heute auf dem Assistenzfriedhof in Kopenhagen.

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